Deutsche Schule
Hauptgasse 77
1892-1893
Das Gebäude wurde von Ingenieur Josef Nekolny entworfen, die Baukosten betrugen insgesamt 18.586 Gulden.
Rechteckgrundriß, die hinteren Räume sind etwas zurückgesetzt.
Im EG ein breiter Flur, gegenüber vom Eingang die weitläufige Treppe.
Ein Turnsaal nimmt die ganze Breite des Gebäudes ein, außerdem im EG noch ein Klassenraum und Werkstätten.
Im OG drei Klassenräume, Musikzimmer und Lehrerzimmer.
Walmdach. Die Fassaden sind vom neuklassizistischen Stil geprägt. An der Hauptfassade im EG Rustika, sechs Rechteckfenster, im OG abwechselnd Zwillingsfenster und einzelne Fenster, von Pilastern
flankiert.
Mittelrisalit mit Haupteingang, im OG Zwillingsfenster mit Rundbogen, bekrönt von einem Dreiecksgiebel, über welchem sich ein Stirngiebel mit der Datierung 1893 erhebt.
An den Seitenfassaden im OG je weils eine Nische mit Rundbogenabschluß, in denen die Statuen von Luther und Melanchthon stehen, zu beiden Seiten der Nischen je ein Blendfenster. Auch über den Nischen
kleine Dreiecksgiebel im Giebelfeld eines höheren trapezförmigen Stirngiebels.
Elektrizitätswerk
Obergasse 110
1912
Die beiden Generatoren des Elektrizitätswerks werden vom Neugraben angetrieben.
Anschließend an den großen Maschinenraum straßenseitig vier kleine Räume mit den Schalttafeln.
Zwei gesonderte Eingänge in zwei der kleinen Räume.
Der Haupteingang führt am rechten Ende der Längsseite in den Maschinenraum.
Walmdach, Dachstuhl mit Sparren und Windrispen.
Hauptfassade fensterlos, Fassaden zum Hof mit vier bzw. zwei Fenstern.
Erholungsheim der Ewangelischen Kirche
Obergasse 104
1911
Viergeschossiges Gebäude mit Rechteckgrundriß. Hofseitiger Eingang über eine Treppe in das erhöhte EG.
Das ganze Gebäude ist unterkellert, Gewölbe auf Metallträgern.
Im EG ein Flur, großer Speisesaal, Spülraum, ein kleiner Raum und mehrere kleine Nebenräumlichkeiten.
Im ersten OG entlang eines Flurs sechs Räume, in der Mansarde vier Räume und eine Terrasse.
Fassade durch Gurtgesimse in drei Felder gegliedert, abgewalmter Giebel mit zwei Fenstern, im OG drei gerahmte Fenster mit geraden Verdachungen, davon zwei Zwillingsfenster, im EG drei Fenster mit
flachen Einfassungen.
Evangelisches Pfarrhaus
Hauptgasse 3
1889-1891
Das Gebäude wurde nach den Entwürfen des Architekten Christian Kertsch vom Baumeister Johann Brang mit dem
Malermeister Lohre und dem Zimmermann Peter Wenzel errichtet, die Gesamtkosten betrugen 6.539 Gulden.
Leicht unregelmäßiger Rechteckgrund riß, sieben Achsen, zweizurückgesetzte Flügel zum Garten. Haupteingang durch eine schmale Veranda mit breiten Rund bogenöffnungen. Sechs geräumige, hohe und helle
Räume im EG. Im straßenseitigen Keller Gewölbe auf Metallträgern.
Die Fassade ist in kleinstädtischem Spätbarock gehalten, drei Bauteile, davon zwei Eckrisalite mit hohen geschweiften Giebeln.
Fensterrahmungen und Sohlbänke.
An der Seitenfassade ursprünglich sieben offene Rundbogenar kaden, von denen drei geschlossen wurden, mit einem gesonderten Pultdach gedeckt, über dem sich ein breiter Dreiecksgiebel mit Gesims und
Stufendekor erhebt.
Kulturhaus
Hauptgasse 305
1913; 1958
L-förmiger Grundriß, hofseitiger Eingang in einen Flur.
Ursprünglich Gasthaus, straßenseitig mit einem Vorstellungsraum, fünf Gästezimmern, einem Ausschank und einer Kegelbahn.
Heute umgestaltet: Ein Vestibül mit sanitären Einrichtungen, Treppen haus, Bibliothek, Verwaltungsräume und ein großer Kino- und Hochzeitssaal.
Krüppelwalmdach, in der Mitte der Straßenfassade über dem Haupteingang ein Teil des Dachbodens zu einer Mansarde mit abgewalmtem Querdach ausgebaut, im Giebelfeld zwei Fenster und die Datierung
1913.
Über dem straßenseitigen Eingang ein kleines Vordach, zubeiden Seiten je drei Fenster.
1958 wurde hofseitig ein neuer Vorstellungssaal, der durch Pilaster mit ionischen Kapitellen in fünf Joche unterteilt und mit neuklassizisti schen Motiven geschmückt ist, errichtet. Keller mit
Gewölben auf Metallträgern.
Mühle
Mühlgasse 76
1908
Die Mühle liegt quer am Ende des Grundstücks, rechts eitig anschließend drei Lagerräume, auf der rechten
Längsseite die Wohnung des Müllers.
Mauerwerk aus Steinen und Ziegeln.
Die dreigeschossige Mühle (10x16m) hat die originale Innenaufteilung und die Öffnungen bewahrt.
An der Wohnung mit drei Räumen, Vorraum und Holzschuppen wurden die Fenster kürzlich ersetzt.
Außer der Haupteinfahrt an der Schmalseite des Hofes gibt es eine Durchfahrt an der Längsseite, zwischen Müllerswohnung und Mühle.
Predigerwohnung
Hauptgasse 290
Anfang 20. Jh.
Städtisch geprägtes Wohnhaus auf der rechten Seite des Grundstücks.
Der giebelständige Ziegelbau mit erhöhtem EG unterscheidet sich deutlich durch Ausmaße und Propor tionen, Grundriß und Mansardwalmdach.
Mittig ein Salon, davor eine kleine Terra se, zu der eine zweiläufige Treppe führt.
Zu beiden Seiten des Salons je zwei mit einander und mit dem Salon verbundene Räume.
Im letzten hofseitigen Raum wurde die Küche eingerichtet.
Das ganze Haus ist unterkellert, Ziegelgewölbe, preußische Kappen auf Metallträgern.
Die Tischlerarbeitenan Türen und Fenstern sind stilistisch in die ersten Jahrzehnte des 20. Jh. einzuordnen.
Auf der linken Hofseite die Sommerküche und der Backofen.
Tor durch fahrt mit Korbbogen, zweiflügeliges Tor mit Füllungen.
Mittig am Dach eine Lukarne, drei Achsen, über dem hohen Sockel ein stark profiliertes Gesims.
Rathaus
Hauptgasse 1
1892
Gebäude mit L-förmigem Grundriß, ein traufenständiger und ein giebelständiger Trakt.
Im rechtsseitigen Trakt vier Amtsräume im EG, im OG der Gemeindesaal, der mit Pilastern und dekorativen Feldern geschmückt ist.
Der zweite Trakt umfaßt Büroräume im EG, den Sitz des Bürgermeisteramtes im OG und eine zweiläufige Innentreppe.
Die Fassade ist neuklassizistisch, im EG sieben Rechteckfenster mit Rahmungen, stichbogiger Eingang, im OG acht Fenster, davon drei mit Rundbogenabschluß, flankiert von Pilastern mit Kapitell,
darüber noch drei kleine Rechteckfenster, die dem oberen Teil des Sitzungssaales entsprechen, unter dem Gurtgesims die Datierung 1892.